Vermilion Cliffs

Das Vermilion Cliffs National Monument zählt neben dem benachbarten Grand Canyon zu den herausragenden Landschaften der USA. Es erstreckt sich über knapp 1.200 Quadratkilometer ursprünglichen Wüstenlands im hohen Norden Arizonas. Hier zeigt sich die  Natur von ihrer wilden, ungezähmten Seite. Und sie erfreut das Auge mit einer verschwenderischen Pracht geologischer Formationen, die ihresgleichen sucht.

Das Monument nimmt einen großen Teil des Paria-Plateaus ein. An seinem südlichen und östlichen Ende fällt es in schroffen Klippen bis zu 900 Meter tief ab. Diesen mächtigen Kliffs, die gelb, weiß und rötlich leuchten, verdankt das Schutzgebiet seinen Namen. Vermilion bedeutet auf deutsch zinnoberrot.

In der Abgeschiedenheit des Monuments ist man nicht nur auf sich allein gestellt, sondern geht in der  unberührten Natur regelrecht auf. Eine Entdeckung gilt deshalb als eines der wenigen ursprünglichen Abenteuer der heutigen Zeit. Die einzige Erschließungsstraße ist die unbefestigte House Rock Road, die in etwa der westlichen Begrenzung des Naturschutzgebiets folgt. Von ihr zweigen einige kaum passierbare Dirt Roads ab, ebenso mehrere Wanderwege.

Beliebt und stark frequentiert ist der Bereich am Wire Pass. Hier – bereits in Utah – beginnt der Wanderweg zum Buckskin Gulch, einem der beeindruckendsten Slot Canyons der USA. Vom selben Trailhead startet man auch eine Wanderung zu der berühmtesten Attraktion von Vermilion Cliffs: The Wave. Diese wellenförmige Gesteinsformation von unbeschreiblicher Schönheit ist ein Sehnsuchtsziel vieler Touristen aus aller Welt.

Und das bleibt sie auch. Denn die Zahl der täglichen Besucher ist zum Schutz der äußerst fragilen Sandsteinoberflächen stark begrenzt. Nur mit einem Permit darf dieses einzigartige Werk der Natur betreten werden. Damit jeder die gleiche Chance hat, The Wave zu entdecken, werden die Genehmigungen im Rahmen einer Lotterie verlost. Wer das Glück auf seiner Seite hat, wird mit einem Erlebnis belohnt, an das man sich garantiert für immer gern erinnert.

Auch andere Teile des Monuments – der Paria Canyon sowie der Bereich zwischen den Klippen und seiner Begrenzung – sind besonders streng geschützt. Diese Gebiete sind als Wilderness Areas ausgewiesen. Damit kann sich die Natur hier ungestört von störenden menschlichen Einflüssen entfalten. Und das ist wichtig, denn neben seiner unvergleichlichen Geologie ist Vermilion Cliffs ein wertvoller Lebensraum für zahlreiche Tierarten. So sind hier Wanderfalken heimisch, ebenso wie der extrem seltene Kalifornische Kondor oder der Weißkopfseeadler, der Wappenvogel der USA.